10.768
Bearbeitungen
Henkel (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „Autor: Norbert Nossek Dass Breidenbach ein Marktflecken war, ist seit jeher bekannt. Nur seit wann, darüber gibt es keine einhell…“) |
Henkel (Diskussion | Beiträge) KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 5: | Zeile 5: | ||
Breidenbach ist Dank der Herren von Breidenbach, die 1699 in den Reichsfreiherrenstand erhoben wurden, zu einem politisch und wirtschaftlich aufsteigenden Ort herangewachsen. Die Blütezeit des Ortes ist die Zeit zwischen 1730 und 1850. In der folgenden Zeit nach 1850 nimmt die Vormachtstellung als Hauptort in dem, nach dem Ort benanntem Gebiet, dem Breidenbacher Grund stetig ab. Mit der Einstellung des Hüttenbetriebes in 1842 und der Aufgabe des Bergamtes waren die Weichen gestellt. Breidenbach war bis zu jener Zeit ein relativ reicher Ort. Ein hoher Anteil von jüdischen Bürgern lässt vermuten, dass hier auch Geld zu Hause war, was sich ab der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts änderte, da jüdische Familien in größere Städte und nach Amerika abwanderten. In der Zange der größeren Nachbarorte Laasphe, Wallau und Biedenkopf konnte sich Breidenbach nicht städtisch entwickeln. Die Städte liefen uns immer mehr den Rang ab, vor allem später während der preußischen Herrschaft setzte sich Biedenkopf endgültig durch. Im Jahr 1730 wurde das Bergamt eingerichtet, in Schmeds Haus (Nr. 34) vor der Kirche. Ob diese beiden Ereignisse, Bergamt und Marktrechte im Zusammenhang stehen, davon darf man ausgehen und dass sie mit dem Besuch des Landgrafen Ernst Ludwig (1667–1739) im Zusammenhang stehen. Für Breidenbach bedeutete dies in jener Zeit eine ungeheure Aufwertung. Der kirchliche Schwerpunkt Breidenbachs spielte zu dieser Zeit schon keine große Rolle mehr. Das Marktrecht wurde im Feb. 1781 noch einmal erneuert. | Breidenbach ist Dank der Herren von Breidenbach, die 1699 in den Reichsfreiherrenstand erhoben wurden, zu einem politisch und wirtschaftlich aufsteigenden Ort herangewachsen. Die Blütezeit des Ortes ist die Zeit zwischen 1730 und 1850. In der folgenden Zeit nach 1850 nimmt die Vormachtstellung als Hauptort in dem, nach dem Ort benanntem Gebiet, dem Breidenbacher Grund stetig ab. Mit der Einstellung des Hüttenbetriebes in 1842 und der Aufgabe des Bergamtes waren die Weichen gestellt. Breidenbach war bis zu jener Zeit ein relativ reicher Ort. Ein hoher Anteil von jüdischen Bürgern lässt vermuten, dass hier auch Geld zu Hause war, was sich ab der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts änderte, da jüdische Familien in größere Städte und nach Amerika abwanderten. In der Zange der größeren Nachbarorte Laasphe, Wallau und Biedenkopf konnte sich Breidenbach nicht städtisch entwickeln. Die Städte liefen uns immer mehr den Rang ab, vor allem später während der preußischen Herrschaft setzte sich Biedenkopf endgültig durch. Im Jahr 1730 wurde das Bergamt eingerichtet, in Schmeds Haus (Nr. 34) vor der Kirche. Ob diese beiden Ereignisse, Bergamt und Marktrechte im Zusammenhang stehen, davon darf man ausgehen und dass sie mit dem Besuch des Landgrafen Ernst Ludwig (1667–1739) im Zusammenhang stehen. Für Breidenbach bedeutete dies in jener Zeit eine ungeheure Aufwertung. Der kirchliche Schwerpunkt Breidenbachs spielte zu dieser Zeit schon keine große Rolle mehr. Das Marktrecht wurde im Feb. 1781 noch einmal erneuert. | ||
Ortsplan um den Marktplatz ( | [[Datei:Breidenbach Hausnamen 1.png|mini|center|hochkant=2|Ortsplan um den Marktplatz (Kreis)]] | ||
Beschreibung der Häuser um 1830: | Beschreibung der Häuser um 1830: | ||
Zeile 17: | Zeile 17: | ||
38) Grewe 44) Ormches | 38) Grewe 44) Ormches | ||
Nach 1780 erbaut: | |||
84) Abrahams 87) Gedaljes 92) Schusterhannes 99) Josephsläb | 84) Abrahams 87) Gedaljes 92) Schusterhannes 99) Josephsläb | ||
115) Schulgebäude | 115) Schulgebäude | ||
Blick auf den Marktplatz vom Kirchturm aus, im Jahr 1966, vor dem Ausbau der Bundesstraße | [[Datei:Breidenbach Hausnamen 2.png|mini|center|hochkant=2|Blick auf den Marktplatz vom Kirchturm aus, im Jahr 1966, vor dem Ausbau der Bundesstraße]] | ||
Am unteren Bildrand (34) Schmeds, Wohnhaus der Familie Theophel; darüber (35) Meissnersch, zu jener Zeit mit Metzgerei, Gastwirtschaft und Pension; am oberen Bildrand (38) Grewe, zu der Zeit nur noch Gastwirtschaft, das so genannte „Scharfe Eck“, Treffpunkt der Alkohol konsumierenden Jugend; rechts daneben (37) Scherersch, das letzte Textilwarengeschäft im Ort. Links vor der Einmündung des Altwegs, (zu jener Zeit noch Vordere Ortsstraße) erkennt man die „Milchpritsche“ Sammelstelle der Milchkannen, der bäuerlichen Kleinbetriebe. Am linken Bildrand unter dem Blätterdach der Krimmlinden, der Marktplatz, umzäunt mit einem weißen Lattenzaun. Auf diesem Grundstück stand das „Lodds“ Haus mit Gastwirtschaft und Bäckerei der Familie Scheuer. Als es am 9. Sept. 1893 dem Feuer zum Opfer fiel, wurde es nicht wieder aufgebaut. Das Grundstück wurde mit neun Krimmlinden bepflanzt, von denen drei heute noch stehen, und mit einer Grünanlage hergerichtet. | |||
Vorhanden ist aber ein Dokument aus dem Jahr 1781: | Vorhanden ist aber ein Dokument aus dem Jahr 1781: | ||
Zeile 53: | Zeile 55: | ||
So geschehen Pirmasens den 12ten Februar 1781. | So geschehen Pirmasens den 12ten Februar 1781. | ||
}} | }} | ||
[[Datei:Breidenbach Marktrechte 1781.png|mini|center|hochkant=3|Verleihung der Marktrechte]] | |||
Dieses Dokument wurde am 12.02.1781 von Landgraf Ludwig IX. zu Hessen in Pirmasens (mit Siegel) ausgestellt. Warum wurde es in Pirmasens ausgestellt? Hier ist meine Antwort: | Dieses Dokument wurde am 12.02.1781 von Landgraf Ludwig IX. zu Hessen in Pirmasens (mit Siegel) ausgestellt. Warum wurde es in Pirmasens ausgestellt? Hier ist meine Antwort: |