„Debus“ vor dem 17. Jahrhundert im Hessischen Hinterland und außerhalb
Autor: Günter Debus
!!! Im Aufbau !!!
Friedensdorf und Hartenrod als Ursprungsorte im Hinterland
Als Hinterland ist hier die Region um Biedenkopf und Gladenbach gemeint, die im 16. Jahrhundert Teil der hessischen Landgrafschaft war, nach dem Tod Philipps des Großmütigen gemäß seinem Testament Oberhessen (mit Hauptsitz Marburg) zugeschlagen wurde und Anfang des 17. Jahrhunderts Teil des Großherzogtums Hessen-Darmstadt wurde.
Im 17. Jahrhundert taucht der Name „Debus“ nur in zwei Orten des Hinterlandes auf: Friedensdorf und Hartenrod.
Friedensdorf
siehe
- Helmut Mankel und Günter Debus Stammbaum Debus-Stammhaus
- Helmut Mankel und Günter Debus Das Debus-Stammhaus Kaute in Friedensdorf
Hartenrod
siehe
- Stefan Debus Stammbaum Debus in Hartenrod
- Stefan Debus Thiele Thebes und seine Söhne – Ein Leben im Schatten des Dreißigjährigen Krieges
Orte außerhalb des Hinterlandes
Die hier aufgeführten Orte sind nicht aufgrund systematischer Suche zusammengestellt, sondern Einzelbefunde bei Recherchearbeiten.
Wünschenswert wäre, die Liste der Orte weiter zu ergänzen. Jeder Interessierte ist gebeten, Information beizutragen und der Redaktion (siehe E-Mail-Adressen bei den Mitwirkenden und Autoren: Angaben zu Autoren und Mitwirkenden) mitzuteilen. Jeder Beitragende wird namentlich genannt.
Die Orte erscheinen in alphabetischer Reihenfolge. Auch werden einige Orte aus der unmittelbaren Nachbarschaft des Hinterlandes einbezogen, in denen nachweislich keine Debus auftraten.
Bornich im Taunus
Der Name Debus ist in Bornich schon sehr früh und stark vertreten.
Die Vorfahren des Raketenforschers Kurt Heinrich Debus stammen aus Bornich im Taunus, nicht, wie irrtümlich angenommen aus Katzenbach, siehe Der Raketenforscher Kurt H. Debus und Katzenbach.
Kurt Heinrich Debus war als Raketenforscher Mitarbeiter von Wernher von Braun vor 1945 in Peenemünde und nach 1945 in Amerika. Er war von 1963-1974 Direktor des John F. Kennedy Space Centers, verantwortlich für den Abschuß der Apollo 11 mit einer Saturn-V-Trägerrakete für die erste bemannte Mondlandung (Start am 16. Juli, Landung am 20. Juli 1969).
Der früheste im Kirchenbuch belegte Vorfahre war DEBUS Johann Emmerich (H171301) * vor 1670, † vor 1723. Den Namen Debus gab es in Bornich bereits im 16ten Jahrhundert.
Quelle: Brückner, Reiner (2009) Ortsfamilienbuch der evangelischen Kirchengemeinde Bornich im Dekanat St. Goarshausen der Jahre 1708 – 1900. Bornich.[1]
Dillenburg
Debus, Anna Maria (* 1679; † 22.07.1747) Dillenburg
⚭ 26.11.1711
Vater: Wilhelm Debus
Quelle: Family Search
Ellar
Ortsteil der Gemeinde Waldbrunn im Landkreis Limburg-Weilburg in Mittelhessen
Debus, Johannes *um 1590 in Ellar, ⚭ um 1616, † 02.02.1669 in Ellar
Quelle: Family Search
Frohnhausen (bei Dillenburg)
Debus, Johan Henrich, (* 25.02.1727) aus Wissenbach (aus dem Nachbardorf)
Gießen
Thebes seit 1566/96, Debus, Dibes mehrfach.[2]
Quelle: Stumpf, Otto (1974). Das Gießener Familienbuch. Bd. 1, Nr. 673-678.
Hörnsheim (Hüttenberg)
Lahn-Dill-Kreis
1569 Debus, Johannes
Quelle: Worm, Heinz-Lothar (1989). Familiennamen im Hüttenberger Land von 1470-1900. S. 20.
Kirchhain: Fehlanzeige
1600 Rechnungen, Register: kein Debus,
1630 Einwohner: keine Debus;
1732 vollständiges Haushaltsverzeichnis, Soldaten, Beysaßen: keine Debus
Quelle: Chronik der Stadt (1952)
Kroppach im Westerwald
Auswahl
DEBUS, Joh. Peter, Familie unbekannt, * 1692 (err.), † im März 1737 in Dreifelden, _ am 14.3.1737 in Altstadt = Hachenburg, 45J [4059]
DEBUS, Sander, * 1591 (err.), am 11.8.1591 (err.), † im August 1679 in Kroppach, 88J. 77J.blind, _ am 13.8.1679, ev-ref.
1.Heir. ... [4350] (⚭ Debus), Elisabeth, † 1668 in Kroppach, _ am 8.10.1668 ebd., ev-ref. [10579]
2.k-Heir. am 21.6.1669 in Kroppach, procl.Trin.?? Witwer & Wittib [4351] (⚭ Enders, Debus), Demuth, * 1615 (gesch.), † im Januar 1682 in Giesenhausen, / als Witwe, _ am 25.1.1682 in Kroppach, ev-ref. [8331] [s.a. 1377, 1379, 1380, 3692]
Launsbach (Kreis Wetzlar)
siehe Marburg: Debus, Johannes (~*1610), luth.
Leihgestern bei Gießen
1496 Debus
Quelle: Stumpf, Otto (1983). "Einwohnerlisten des Amtes Gießen...", kompiliert von Worm, Heinz-Lothar. "Familiennamen im Hüttenberger Land von 1470-1900". Darmstadt 1989.[2]
Marburg
Debus, Weigand (*<1571), ⚭ Elisabeth Heidwolff
- 13.09.1571: protestiert gegen die Revokation einer Schenkung durch Henrich Heidwolff
Debus, Lorenz (* <1590, † nach 1620)
- 1610: Hausschenk,
- 1615: Karnknecht, am Rotengraben,
- 1590 und 1620: zahlt Geschoß und Feuerschilling
Debes, Henrich (*vor 1600, †vor 1626), Sohn von Debus Lorenz, luth., Vorhöker, Seiler, Kramer; Steinweg
- 1612 Bürgerbrief als B.S.
- ⚭ mit Magdalena Zabel (†nach 16509
- Kinder:
- Debus, Johannes (*12.09.1613, k 1625)
- Debus, Lorenz (*12.11. 1615, k 1628) ⚭ Cunigunde Vacces, Tochter des Joh.V., Müller zu Gemünden
Debus, Johannes (~*1610), luth. von Launsbach, Kreis Wetzlar, Sohn des Georg Debus
- 23.04.1638 ⚭ N. Gicking, Tochter des Just G, Magister und Pfarrer zu Holzburg (Kreis Ziegenhain)
Quelle: Personenstandsregister, Staatsarchiv Marburg
Münster (Elsass)
1595 Thebs
Quelle: Brechenmacher, Etym. Wb. der dt FamN, Bd. 1, S. 281[2]
Nieder-Ohmen: Mücke im Vogelsbergkreis
Debus, Peter, geb. zu Nieder-Ohmen (1596)
Quelle: Dokument der Vogtei Grünberg, Nr. 302, 1596 November 11/21
http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2006/3615/pdf/BA-28-Teil-2.pdf.
Reiskirchen (Hüttenberg)
Lahn-Dill-Kreis
Johan Debus *1618 †1635 Eltern: Debus und Lindenstruht
Hans Debus *1630
Hans Conrad †1697
Quelle: gedbas.de
Wetzlar
1617 Debus, Hans, Schuhmacher
Martin Debus; Schmied, Kastenmeister, gestorben 5 Feb 1641 in Reiskirchen. Heiratete 10 Mai 1614 in Reiskirchen, mit 5821 Christeyn Lindenstruth; gestorben 12 Sep 1668 in Reiskirchen.
Hans Conrad Debus; gestorben 13 April 1697 in Reiskirchen. Heiratete 26 Okt 1651 in Reiskirchen, mit 2911 Margarethe Loth; getauft 30 Mai 1627 in Reiskirchen, gestorben 8 Sep 1692 in Reiskirchen.
Caspar Debus; Bürgermeister, gestorben 22 April 1683 in Reiskirchen. Heiratete 17 Jan 1655 in Reiskirchen, mit 1453 Elisabeth Damm; getauft 2 Juli 1637 in Reiskirchen, gestorben 5 April 1687 in Reiskirchen.
Quelle: Bürgerrechtsliste der Stadt Wetzlar in den Jahren 1614-1650
(Ahnenforschung.Net)
(Frank Breunig.de)
Wissenbach bei Dillenburg
Debus, Johan Henrich (* 25.02.1727), siehe Frohnhausen
Hugenotten
Die Annahme, das der Name Debus durch die Hugenotten nach Deutschland kam, ist weit verbreitet. Auch im hessischen Hinterland trifft man oft auf diese Annahme. Sie stimmt jedoch nicht. Schon vor der Auswanderung der Hugenotten aus Frankreich gab es den Namen Debus im Hinterland. Dies schließt nicht aus, daß auch Hugenotten mit dem Namen Debus nach Deutschland, wie z.B. nach Dillenburg (siehe dort), kamen.
(Wikipedia: Uwe Loyal, Die Geschichte der Hugenotten) Der reformierte hessische Landgraf Carl lud mit seiner Freiheitskonzession vom 18. April 1685 aus christlicher Compassion hugenottische Glaubensfreunde in sein Land. Sie kamen in zwei Schüben 1686/87 und 1698/99. Der Landgraf erhoffte von den Hugenotten eine Stärkung der Wirtschaft des Landes. Dem Aufruf folgten aber weit mehr unbemittelte waldensische Bergbauern als finanzkräftige Manufakturisten.
Ein Ort der Neusiedlung war Hertinghausen (Wohratal).
Hertinghausen: Fehlanzeige
Nah dem hessischen Hinterland, am Ostrand des Burgwaldes gelegen, liegt Hertinghausen. Hertingshausen (siehe Wikipedia) ist jetzt ein Ortsteil der Gemeinde Wohratal im Landkreis Marburg-Biedenkopf in Hessen. Im 17ten Jahrhundert gehörte es zu Hessen-Kassel.
"Am 7. August 1694 (Wikipedia) erfuhr Hertingishusen eine bleibende Neubelebung. Landgraf Karl von Hessen-Kassel stellte die abseits gelegene, nur über Feld- und Karrenwege erreichbare Einöde Hertingishusen den Hugenottenfamilien Bouxin (Boucsein), Foignand, Canel, Moru und dem Pfarrerssohn und späteren Pfarrer Martin zur Besiedlung zur Verfügung."
Der Name Debus taucht hier nicht auf.
Hildburghausen
Ein Franzose namens Debus als Colonist in Hildburghausen
"Ab 1680 war die Stadt Residenz der Fürstentums Sachsen-Hildburghausen, ab 1702 mit voller Landeshoheit, was allerdings nur geringe wirtschaftliche Belebung brachte." (Wikipedia)
"Die 1717 eingewanderten Hugenotten siedelten sich in der 1710 angelegten Neustadt an. Sie führten die Woll- und Strumpfwirkerei ein." (Wikipedia)
Unter den Colonisten gehörte auch ein Henry Debus.
„Besonderer Gunst erfreuten sich wegen der Anlage und Pflege des Irrgartens die französischen Kunstgärtner. So 1706 bereits Henry Debus, Gärtner des Prinzen, 1716 Pachtgärtner, 1732 Fürstl. Hofgärtner. Er war aus Nassau-Dillenburg hierher gekommen und starb 10. Dezember 1737.“ (S. 53)
Wie in den Geschichtsblättern zu lesen, waren „ Charakter und Bedeutung der Colonisten für Hildburghausen“ (Titel eines Kapitels, S. 48) nicht unproblematisch: Die auf die Erhaltung der calvinistisch geprägten Kirchenordnung bedachten Pfarrer hatten Anlaß zu Sorge, so dass „Pfarrer d’Hopital a. 1733 die Diacres Jean Frederic Arfeuil und Henri Debus ‚unverständige, undankbare und grobe Gesellen‘ nannte. Und der Conditor Jean Frederic Arfeuil wiederum klagte, der Gärtner Debus stelle sich an, als hätte er das ganze Regiment zu verwalten und könne honette Leute durch seinen närrischen Kopf chagrinieren.“
Dillenburg
Henry Debus, siehe Hildburghausen
Hildburgshausen:
Debus, Johann Georg Wilhelm (*1718) „Herrn Johan Henrichen Debus Gärtners Söhnlein ist den 17. Dezembris getaufet. Gevatter Herr Johan Debus, Verwandter im Fürstenthum Dillenburg.“
Walldorf in Hessen: Fehlanzeige
Im hugenottischen Ort Walldorf gibt es den Namen Debus nicht.
Colette Llorca (2012). Kirchenbuch Walldorf.