Die Beamtenschaft in Breidenbach um 1800: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 20. November 2021, 22:08 Uhr
Autor: Norbert Nossek
Seit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges im Jahr 1648 hat sich in den folgenden 152 Jahren im neu gebildeten Hinterland auf politischer Ebene nichts großartig verändert. Der Breidenbacher Grund ist allmählich in dem neuen Hinterland aufgegangen und bis heute nur noch namentlich bekannt. Es ist durchaus nachvollziehbar, dass sich der Grund Breidenbach als Teilbereich aus dem früheren Perfgau herausgebildet hat, der wiederum als Randgebiet im nördlichen Lahngau lag. Breidenbach war ehemals der Hauptort im Grund Breidenbach, der diesem Gebiet seinen Namen gab und dem, mit Breidenbach 20 weitere Ortschaften angehörten. Davon waren zwölf Orte dem Landratsbezirk Battenberg, als Untergericht bezeichnet angehörig und neun dem Landratsbezirk Gladenbach, der aus dem Amt Blankenstein entstanden und als Obergericht bezeichnet wurde. Zum Untergericht (Bezirk Battenberg) gehörten folgende Orte:
Achenbach
Breidenbach
Breidenstein, Stadt
Kleingladenbach
Niederdieten
Niederhörlen
Oberdieten
Quotshausen
Wallau
Weifenbach
Wiesenbach
Wolzhausen
sowie die Höfe Bellingshausen und Roßbach
Zum Obergericht (Bezirk Blankenstein) gehörten folgende Orte:
Frechenhausen
Gönnern
Lixfeld
Niedereisenhausen
Obereisenhausen
Oberhörlen
Roth
Simmersbach
Steinperf
In dieser Zeit lag die Gesamtbevölkerung des Hinterlandes bei ca. 6670 Einwohnern. In Breidenbach gab es ein Justizunteramt, von dem aus gemeinsam mit den adeligen Mitgerichtsherren an das Oberamt in Gladenbach appelliert werden konnte. Durch die Anwesenheit des Gerichtsstandortes und des Bergamtes, die mit Amtsleuten und Amtsdienern besetzt waren, wohnten auch einige dieser Herren im Ort. Im Grund Breidenbach gab es fünf Gerichte, an denen mit der Schwabacher Schrift geschrieben wurde. Zu Breidenbach mit insgesamt 475 Einwohnern gehörte auch der Hof Rossbach.
Amtsschultheiß war Herr Johann Christian Friedrich Schulz;
Adeliger Gerichtsschultheiß war Herr Philipp Friedrich Kröll;
ihr gemeinschaftlicher Gerichtsschreiber war Herr Heinrich Christian Bergen († 28.11.1794 Brb.). Bei seinem Assistenten, einem nicht namentlich genannten Bergen könnte es sich um seinen Sohn, Christoph Joachim Bergen (1763-1846) dem späteren Gerichtsaktuar am Gericht Blankenstein gehandelt haben.
Als Amtsdiener wird ein Johannes Schmitt, emerizus (pensioniert) genannt und sein Adjunct (Nachfolger) Bernhard Roth.
Ortsschultheiß war Herr Johann Henrich Grebe (1722–1796) in Boß, der außerdem noch Gerichtsschöffe war.
Zöllner war Herr Johannes Grebe.
Kontributionseinnehmer im Grund Breidenbach war Herr Johann Christian Friedrich Schulz (Amtsschultheiß).
Grenzförster war Herr Joh. Henrich Ruppert in Jäjersch (1765–1839) und
Waldschütze Herr Jost Thomas in Strouß (* 1757).
In den von Breidenbach verwalteten Bergwerken waren nicht alle Bedienstete in Breidenbach ansässig, wie der Steiger Conrad Müller aus Marienhagen, der in Silberg wohnte († 1804).
Pfarrer der ersten Pfarrei war Herr Henrich Christian Bergen (1747–1809),
zweiter Pfarrer und Diakon war Herr Heinrich Wilhelm Kröll;
Schullehrer und Organist war Herr Johann Christian Klein in Oppermanns (1735–1813).